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Nicht jeder Athlet muss unbedingt kilometerweit laufen oder schwimmen, perfekt einen Ball kontrollieren oder mit einem Schläger umgehen können. Auch für Menschen, die sich selbst als eher unsportlich bezeichnen würden, gibt es Sportarten, in denen sie durchaus glänzen, ja, sogar richtig athletisch werden können. Eine davon ist Bogenschießen – eine Sportart, die dazu geeignet ist, dir deine Sportlichkeit doch noch zu beweisen.

Menschen mit wenig Ahnung würden das Bogenschießen vielleicht nicht als «richtigen» Sport bezeichnen. Dabei verlangt dir diese Sportart alles ab, was einen guten Athleten ausmacht: Kraft, Ausdauer, Zielgenauigkeit und höchste Konzentration. Nicht nur aus diesem Grund fasziniert das Bogenschießen die Menschen bereits seit Jahrtausenden.

Doch was genau macht den Präzisionssport Bogenschießen eigentlich aus? Welche Bogenarten gibt es und welche Pfeilarten? Und wie kann man das Bogenschießen lernen und ein richtig guter Bogenschütze werden?

bogen schießen

 

 

Was ist Bogenschießen?

Den Oberbegriff Bogenschießen kennt vermutlich jeder – es handelt sich dabei um einen Sport, bei dem mit Pfeil und Bogen geschossen wird. Beim Bogenschießen wird Energie durch eine gespannte Bogensehne auf einen Pfeil übertragen. Diese Energie ist abhängig von Faktoren wie der Bogenspannkraft, also dem Zuggewicht, und dem Auszug der Sehne. Dabei wird nicht nur versucht, eine große Durchschlagskraft des Pfeils zu erreichen, sondern auch eine möglichst hohe Präzision.

Im allgemeinen Gedankengut unterscheidet man olympisches Bogenschießen und traditionelles Bogenschießen.

Beim olympischen Bogenschießen handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Wettkampfsport. Seine Regeln richten sich nach den Richtlinien des World Archery Verbandes. Der Schütze schießt von einer Linie aus auf eine Zielscheibe, die sich in höchstens siebzig Meter Entfernung befindet und deren Durchmesser 122 cm beträgt. Der Athlet schießt zwei Durchgänge à 36 Pfeile. Diese beiden Durchgänge werden wiederum auf sechs Pfeile in sechs Passen aufgeteilt. Für jede Passe steht dem Athleten eine Zeit von vier Minuten zu. Die Treffer werden zusammengezählt und auf Schießzetteln notiert.

Während bei nicht-olympischen Wettkämpfen zwischen Alter und Bogenklasse, also Art des Bogens, unterschieden wird, ist dies bei Olympischen Spielen nicht der Fall. Bei Letzteren ist ohnehin der Recurvebogen die einzige zugelassene Bogenart.

Der größte Unterschied zum traditionellen Bogenschießen liegt daher in der Nutzung moderner Ausstattung wie Visieren. So kommt Letzteres ohne Equipment aus und beruht einzig auf Intuition, weshalb es auch als intuitives Bogenschießen bezeichnet wird. Meist geht es hierbei auch um die Auswahl der verwendeten Materialien. So wird oft der traditionelle Langbogen oder ein Recurvebogen aus verschiedenen Hölzern verwendet; allerdings ist jede Bogenklasse hierbei erlaubt.

Das traditionelle Bogenschießen beruht nicht auf den Prinzipien der olympischen Sportart, sondern bietet eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Reglements. Da sowohl die Auswahl an verwendetem Equipment als auch die Reglementierungen sehr viel freier gestaltet sind, erfreut sich das traditionelle Bogenschießen mittlerweile großer Beliebtheit.

Allerdings gibt es nicht nur diese beiden Arten des Bogensports. Das Schießen mit Pfeil und Bogen ist vielfältig und bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Auch das Bogenschießen für Kinder erfreut sich wachsender Beliebtheit.

 

 

Feldbogenschießen

Das Feldbogenschießen ist eine Disziplin, die unter anderem bei den World Games stattfindet. Dabei handelt es sich um das Schießen in einem vierundzwanzig Ziele umfassenden, zwischen drei und sechs Kilometer langen Parcours, welcher durchlaufen werden muss. Die Ziele sind in unterschiedlicher Entfernung aufgestellt und unterscheiden sich außerdem hinsichtlich ihrer Auflagengröße. Man unterscheidet Auflagen mit folgendem Durchmesser:

  • 20 cm Dreierspot
  • 40 cm
  • 60 cm
  • 80 cm

Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen gibt es beim Feldbogenschießen keine Schießlinie, sondern sogenannte Abschusspflöcke, von denen aus der Schütze nicht nur die Entfernung, sondern auch den richtigen Winkel zur Zielscheibe schätzen muss. Weiterhin wird diese Disziplin von verschiedenen natürlichen Faktoren erschwert, wie beispielsweise Lichteinstrahlung, Schattenspiel, Windrichtung und –stärke.

All diese Dinge sorgen dafür, dass der Schütze nicht nur seine ganze Konzentration und Kraft, sondern auch eine Menge Ausdauer aufbringen muss.

bogenschuetzen

 

 

3D Bogenschießen

Beim 3D Bogenschießen geht es, ähnlich dem Feldbogenschießen, darum, Ziele in einer Art natürlichen Parcours zu treffen. Bei diesen handelt es sich jedoch nicht um Zielscheiben, sondern um lebensecht gestaltete Tiere. Dadurch gewinnt der Schütze ein regelrechtes «Jagd-Feeling», ohne jedoch einem Lebewesen zu schaden.

Auch das 3D Bogenschießen verlangt dem Schützen nicht nur eine hohe Präzision, sondern auch Ausdauer ab, da weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Und auch hierbei spielen die oben genannten natürlichen Faktoren eine große Rolle.

 

 

Traditionelles Bogenschießen

Beim traditionellen Bogenschießen wird Bogen Material verwendet, das einen natürlichen Ursprung hat, beispielsweise verschiedene Hölzer. Es werden außerdem keine modernen Hilfsmittel verwendet, weshalb das traditionelle Bogenschießen auch als intuitives Bogenschießen bezeichnet wird. Der dabei verwendete Bogen ist in der Regel der Langbogen.

 

 

Japanisches Bogenschießen

Das japanische Bogenschießen wird Kyūdō genannt, was zu Deutsch «Der Weg des Bogens» bedeutet. Diese einstmals dem japanischen Adel vorbehaltene Kunst ist besonders eindrucksvoll, weil sie etwas höchst Meditatives in sich trägt. Der Bewegungsablauf ist sehr langsam, der Bogenschütze niemals hektisch und stets in sich ruhend. Nicht zu verwechseln sind japanisches Bogenschießen und meditatives Bogenschießen, denn beim japanischen Bogenschießen wird vor allem auf den sportlichen Aspekt Wert gelegt, während es beim meditativen Bogenschießen vor allem auf die innere Fokussierung und Achtsamkeit ankommt.

Es werden zwei verschiedene Stile unterschieden:

  • Shomen, Wertlegung auf Eleganz
  • Shamen, Wertlegung auf Technik

Pfeil und Bogen werden traditionell aus Bambus gefertigt, einem sehr robusten und zugleich biegsamen Material. Der Bogen verfügt über einen sehr viel längeren oberen Wurfarm, der untere erscheint verkürzt. Durch diese asymmetrische Form werden sowohl ein hoher Auszug als auch eine sehr rasante Pfeilgeschwindigkeit garantiert.

Weiteres Equipment wie Visier, Pfeilauflage und ähnliches werden nicht verwendet. Der Pfeil wird vor dem Spannen der Sehne auf den Daumen aufgelegt, mit dem der Schütze den Bogen hält.

Ein wichtiger Anteil am japanischen Bogenschießen nimmt die Ausübung verschiedener traditioneller Bewegungen, zum Teil auch in japanischen Festgewändern oder Rüstungen.

 

 

Therapeutisches Bogenschießen

Therapeutisches Bogenschießen oder auch Therapiegestütztes Intuitives Bogenschießen bietet gerade Personen mit psychischen Problemen eine Möglichkeit, zu wachsen und in ihrer Persönlichkeit gestärkt zu werden. So banal es auch klingt, gerade die hohe Kunst des Bogenschießens sorgt für den Gleichklang von Körper und Seele.

Dabei geht es nicht nur um die körperlichen, sondern auch um die meditativen Aspekte. Der Schütze erlebt sich als selbstwirksam und hochkonzentriert. Perfektion kann und soll einstweilen beiseite gelegt werden. Der Druck, stets funktionieren zu müssen, weicht der inneren Ruhe.

Selbstverständlich ersetzt das Bogenschießen keine Therapie. Es kann jedoch zur Unterstützung einer solchen sinnvoll eingesetzt werden.

langbogen

 

 

Das spricht für das Bogenschießen

Warum sollte ich mit dem Bogenschießen anfangen, wenn ich doch joggen oder schwimmen könnte?

Vielleicht stellst auch du dir diese Frage. Gründe, warum du unbedingt Bogenschießen lernen solltest, gibt es viele.

In unserer heutigen Zeit zählt vor allem eins: Leistung. Und diese muss immer und überall erbracht werden. Dazu kommt die Digitalisierung, die nicht nur immer weiter voranschreitet, sondern dem Menschen auch meist mehr abverlangt als er imstande ist zu leisten. Ständige Erreichbarkeit machen dir das Leben schwer, lassen deinen Blutdruck in die Höhe schnellen und treiben unzählige Menschen in den Burn Out.

Einen sehr angenehmen Kontrapunkt setzt das Bogenschießen. In dem Moment, in dem du die Sehne spannst, konzentrierst du dich völlig auf dein Tun, bist eins mit deinen Handlungen. Und diese sind nicht schnell und abgehackt, sondern langsam und meditativ. Dein Atem wird ruhig und tief, dein Herz schlägt kräftig und gleichmäßig. Körper und Geist kommen zur Ruhe.

Möchtest du nicht nur deine Konzentrationsfähigkeit trainieren oder sind rein meditative Übungen eher nichts für dich, so wähle doch das Feldbogenschießen oder das 3D Bogenschießen. Du bewegst dich in der freien Natur, wovon Muskeln sowie Immunsystem profitieren. Hast du dein Ziel erreichst, atmest du durch, stehst still, spannst den Bogen, nimmst dir deine Zeit. Und schießt.

Dein Adrenalin schnellt in die Höhe, Glücksgefühle stellen sich ein, sobald dein Pfeil trifft. Ein Hormoncocktail lässt dich in einen Rausch fallen und du vergisst sämtliche Sorgen des Alltags. Nach deinem Ausflug bist du erschöpft, aber gedanklich geerdet und völlig frei.

Davon abgesehen trainierst du mit Pfeil und Bogen unzählige Muskeln in deinem Körper, was Haltungsschäden verbessert oder vorbeugt. Wie bei den meisten Sportarten wird dein Cholesterinspiegel gesenkt und du beeinflusst dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv.

Last but not least gilt gerade die Bogensportgemeinschaft als sehr herzlich und fair. Du wirst Freundschaften schließen und bist mit deiner Leidenschaft, das Bogenschießen zu lernen, in guter Gesellschaft.

 

 

Verschiedene Bogenarten vorgestellt

Auf dem Markt sind verschiedene Bogenarten erhältlich, die von traditionellen Bögen bis hin zum modernsten aller Bogenarten, den Compoundbogen, reichen. In unserem Bogen Ratgeber erhältst du in den folgenden Abschnitten einen kleinen Überblick.

 

Ideal für den Einstieg: der Recurvebogen

Der Recurvebogen bietet dem Einsteiger alles, was er braucht. Es handelt sich dabei um eine sehr alte Bogenart, die überall auf der Welt Verbreitung fand. Auch bei den Olympischen Spielen wird diese Bogenklasse verwendet.

Der Bogen ist meist aus traditionellen Materialien wie verschiedenen Holzarten und zum Teil auch aus Horn gefertigt. Beide Wurfarme sind gebogen, was eine hohe Energieübertragung der Sehne auf den Pfeil garantiert und gleichzeitig das Spannen der Sehne erleichtert.

Meist nutzen Recurvebogen Schützen verschiedene Hilfsmittel. So sind zum Beispiel Visiere und Stabilisatoren mittlerweile Standard.

Für Anfänger ist der Recurve Bogen exzellent geeignet, da seine Pflege leicht ist und er gut in der Hand liegt. Worauf du beim Bogen Kaufen achten musst, erfährst du später in unserem Bogen Ratgeber.

Lerne alles über den Recurvebogen in unserem Ratgeber-Artikel: Recurvebogen kaufen Ratgeber

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Modernes Bogenschießen: der Compoundbogen

Der Compoundbogen besticht nicht nur durch seine High Tech-Optik, sondern auch durch den sogenannten Let Off. Dieser beschreibt das schlagartige Nachlassen des Zuggewichts bei vollständig gespannter Sehne und kommt durch die angebauten Cams zustande, kleinen Rollen an den Wurfarmenden. Der Let Off vereinfacht dem Schützen das Zielen, da dieser nicht so eine hohe Kraft aufbringen muss wie bei traditionellen Bögen. Die Folge ist eine höhere Präzision.

Davon abgesehen erreicht der Pfeil durch die bessere Kraftübertragung eine sehr viel größere Durchschlagskraft als bei traditionellen Bögen. Für Anfänger ist der Compoundbogen jedoch nur bedingt geeignet. Er muss sehr präzise eingestellt werden und es sind spezielle Werkzeuge dafür vonnöten. Wer es einfach und traditionell mag, ist beim Recurve Bogen oder beim Langbogen besser aufgehoben.

Lerne alles über den Compoundbogen in unserem Ratgeber-Artikel: Compoundbogen kaufen Ratgeber

 

Der Handliche: der Reiterbogen

Wem ein Langbogen zu unhandlich ist, der kann sich einmal an einem Reiterbogen versuchen. Dieser ist so geformt wie ein Recurvebogen, das heißt, die Wurfarme sind gebogen. Er wird in aller Regel aus verschiedenen Hölzern gefertigt. Seine Sehne besteht aus dehnbarem Dacron.

Der Reiterbogen ist sehr viel kleiner als ein Recurvebogen. Wie der Name schon sagt, wurde diese Bogenart einstmals von berittenen Schützen verwendet, die natürlich zu Pferd keinen riesigen Bogen verwenden konnten. Besonders geschickte – und pferdeverliebte – Schützen versuchen sich sogar heute noch am Bogenschießen zu Pferd.

Wer nun glaubt, ein Reiterbogen biete dem Schützen nicht so viel Schusskraft wie ein Recurvebogen, der irrt. Die Durchschlagskraft steht Recurvebögen in nichts nach. Allerdings machen die sehr viel kleineren Wurfarme es dem Schützen deutlich schwerer, zu treffen. Außerdem besteht beim Schießen mit dem Reiterbogen natürlich eine erhöhte Verletzungsgefahr. Daher sollte er eher von erfahrenen Schützen geführt werden. Lass dich beraten, bevor du eventuell einen Reiterbogen kaufen möchtest.

Lerne alles über den Langbogen in unserem Ratgeber-Artikel: Reiterbogen kaufen Ratgeber

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Der Traditionelle: der Langbogen

Neben dem Recurvebogen ist der Langbogen wohl die traditionellste Bogenklasse. Es handelt sich dabei um ein gebogenes langes Stück Holz, an dessen Wurfarmenden die Sehne angebracht ist. Dieser Bogen ist perfekt für das intuitive Bogenschießen.

Das Merkmal, welches ihm auch seinen Namen verleiht, ist seine Länge, denn er ist in etwa so groß wie der Schütze. Außerdem sind seine Wurfarme nicht vom Schützen weg gebogen wie die des Recurvebogens.

Lerne alles über den Langbogen in unserem Ratgeber-Artikel: Langbogen kaufen Ratgeber

 

 

Welcher Bogen passt zu mir?

 

Zunächst einmal musst du dir überlegen, welche Bogenklasse du wählen möchtest. Bereits oben haben wir dir in unserem Bogen Ratgeber verschiedene Bogenarten vorgestellt und die unterschiedlichen Verwendungszwecke beschrieben. Möchtest du also Profischütze werden, brauchst du in aller Regel einen ganz anderen Bogen als wenn du dich als Bogenschütze beim Reenactment auf Mittelaltermärkten versuchen möchtest. Was willst du mit dem Bogen genau anstellen? Diese Frage solltest du zuerst klären.

Danach folgen andere Faktoren, die für dich von Bedeutung sind:

  • Größe des Bogens
  • Zuggewicht
  • Ausstattung mit verschiedenen Hilfsmitteln wie Visier, Pfeilauflage usw.

Lass dich im Zweifelsfall beraten, gern auch per Mail oder Telefon in Online Shops.

 

Bogenschießen lernen – das gilt es für den Start zu beachten

Die schlechte Nachricht vorweg: Du solltest nicht einfach so mit einem Bogen schießen. Gewöhnst du dir eine falsche Technik an, ist es sehr schwer, diese wieder loszuwerden. Wenn du also das Bogenschießen lernen möchtest, solltest du von Anfang an auf gewisse Dinge achten. Am besten ist es, wenn du das Schießen von einem Profi lernst. Jedoch erhältst du natürlich auch in unserem Bogenschießen Ratgeber nützliche Tipps und Tricks für den Anfang.

 

Die richtige Schusstechnik

Möchtest du mit Pfeil und Bogen schießen, fang ganz bei den Grundlagen an. Am wichtigsten sind die richtige Bogenschiessen Technik sowie die Haltung.

recurvebogen empfehlung

 

Die Haltung mit Pfeil und Bogen

Die richtige Haltung beim Bogenschießen ist das A und O. Stehst du falsch, wirst du niemals dein Ziel richtig treffen. Achte auf einen bequemen und doch festen Stand. Dein Körper sollte eine leicht seitliche Haltung einnehmen, dein Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt sein. Der Oberkörper ist minimal nach vorne geneigt und gerade. Kopf und Hals zeigen auf das Ziel.

 

Finde den Ankerpunkt

Der Ankerpunkt ist sehr wichtig, denn dabei handelt es sich um die optimale Position deiner Zughand. Diese sollte sich am Kiefer befinden, und zwar an einer Stelle, die sich für dich intuitiv richtig anfühlt. Eine solche Stelle kann der Mundwinkel sein. Wichtig ist, dass der Ankerpunkt bei jedem Schuss den gleichen Abstand deines Auges zur Pfeilspitze gewährleistet, sonst hältst du deinen Bogen jedes Mal komplett anders und gewöhnst dir eine falsche Technik an.

 

Zielen

Wichtig hierbei ist, die Zielscheibe nicht mit der Pfeilspitze anzuvisieren, sondern mit deinem Blick. Du kannst dir beim Zielen ruhig Zeit lassen, aber natürlich nur so viel, wie du noch bequem den Pfeil abschießen kannst. Achte zunächst auf ein nicht ganz so hohes Zuggewicht des Bogens, damit deine Arme nicht nach wenigen Sekunden zu schmerzen beginnen.

Fällt dir das Zielen zunächst schwer, kannst du mit einem Visier nachhelfen.

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Pfeil lösen

Den Pfeil zu lösen klingt einfach, ist es aber nicht ganz. Denn du solltest darauf achten, deine Körperhaltung beizubehalten, bis dein Pfeil das Ziel getroffen hat. Sonst bist du in Versuchung, dich zu früh zu bewegen, dein Pfeil wird abgelenkt und trifft nicht.

Beim Lösen erreicht die Spannung in deinem Körper im Moment des Abschusses den Höhepunkt, wobei beide Arme ebenso fest sein sollten wie die Sehne deines Bogens. Deine drei Finger lösen sich und lassen den Pfeil los – dein Körper bleibt noch einen Moment angespannt und in Schussposition.

 

 

Ausrüstung für das Bogenschießen

Um Bogenschießen lernen zu können, brauchst du auch die ein- oder anderen Zubehörteile. Der Markt ist jedoch groß und nicht alles, was angeboten wird, ist wirklich sinnvoll. Wir geben dir in unserem Bogenschießen Zubehör Überblick ein paar Tipps, was du brauchst und was nicht.

Pfeile

Um mit Pfeil und Bogen schießen zu können, brauchst du überraschenderweise nicht nur einen Bogen, sondern auch Pfeile. Und zwar möglichst die richtigen, denn die Bandbreite an erhältlichen Pfeilarten ist relativ groß:

Holzpfeile machen dabei natürlich einen sehr traditionellen Eindruck und passen optisch gut zu einem Recurve- oder Langbogen – das war es aber meistens schon, denn gerade ein Recurvebogen übt auf den Pfeil eine solche Kraft aus, dass von Holzpfeilen nur abgeraten werden kann. Sie können leicht brechen oder splittern und es drohen Verletzungen.

Aluminiumpfeile sind für Anfänger relativ ungeeignet, da sie sich schnell verziehen, gerade bei großen Temperaturunterschieden.

Carbonpfeile sind langlebig und robut und daher, gerade für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene, die erste Wahl. Zum Ausprobieren kannst du aber natürlich auch erst einmal günstigere Pfeile wählen.

Aluminium-Carbon-Pfeile bestehen, wie der Name schon sagt, aus beiden Werkstoffen und haben hevorragende Flugeigenschaften. Allerdings sind sie auch extrem teuer. Für Anfänger sind sie daher nicht zu empfehlen, eher für Fortgeschrittene und Profis. Sie sind für alle Bogenarten geeignet.

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Der Fiberglaspfeil besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff und hat daher gute Flugeigenschaften. Allerdings kann er zerbrechen.

Lass dich am besten beraten, welche Pfeile zu deinem Bogen passen. Im Zweifelsfall gilt es, die höherwertigen – und somit leider auch teureren – Pfeile zu wählen. Schließlich geht es nicht nur um den Spaß, sondern auch um deine Gesundheit.

Ein Credo für alle Pfeilarten ist übrigens folgendes: Prüfe vor jedem Schuss deinen Pfeil! Biege diesen ganz vorsichtig, um zu hören, ob er knirscht. Ist dies der Fall, verwende ihn nicht mehr, sonst könntest du dich verletzen.

 

Armschutz für das Bogenschießen

Es gibt sicherlich Leute, die behaupten, ein Armschutz beim Bogenschießen sei nicht sinnvoll. Wahrscheinlich haben diese Leute allerdings nie eine Verletzung gesehen, die von einer zurückschnellenden Bogensehne verursacht wurde.

Ein Armschutz ist immer sinnvoll, egal ob du Anfänger oder Fortgeschrittener bist. Für Anfänger sollte der Armschutz länger ausfallen und bis über den Ellenbogen reichen, fortgeschrittene Schützen dürfen auf einen kürzeren Armschutz beim Bogenschießen zurückgreifen.

 

Köcher

Ein Köcher ist ebenfalls sinnvoll. Natürlich kannst du deine Pfeile auch neben dich auf einen Tisch legen, wenn du Schießübungen machen willst. Mit der Zeit kann das allerdings ziemlich nerven und außerdem sind die Pfeile weniger gut zu transportieren.

Es gibt verschiedene Arten von Köchern, beispielsweise Seitenköcher oder Rückenköcher. Der Köcher sollte mit deinem Bogen kompatibel sein, damit er nicht hinderlich ist.

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Fingerschutz (Tab)

Ein Fingertab oder auch ein Schießhandschuh sollte zur Grundausstattung beim Bogenschießen gehören. Ein solches Utensil schützt deine Finger vor Taubheitsgefühlen beim Schießen. Auch werden die Finger dadurch nicht wund.

Fingertabs sowie Schießhandschuhe sind in verschiedenen Materialien erhältlich.

 

Bogenschießen Zielscheibe

In der Theorie brauchst du eigentlich nicht sofort eine Zielscheibe. Für einen Anfänger könnte es auch ausreichend sein, auf einen Heuballen zu schießen oder sich mit Baumarktmaterialien eine Zielscheibe selber zu bauen.

Die Praxis sieht anders aus: Verwendest du keine Zielscheibe, die passend für deine Pfeile ist, drohen an Letzteren Schäden, die bis zum Bruch der Pfeile führen können. Besser ist es also, wenn du etwas Geld investierst und dir gleich am Anfang auch eine Zielscheibe kaufst.

 

 

Bogenschießen Begriffe erklärt

Wenn du das Bogenschießen lernen willst, wirst du nicht umhin kommen, dir einige Fachbegriffe anzueignen. Mit unserem Bogenschießen Ratgeber helfen wir dir aber gern weiter und erklären dir wesentliche Bogenschießen Begriffe.

 

Auszugslänge

Die Auszugslänge gibt, in einfachen Worten ausgedrückt, an, wie sehr du die Sehne deines Bogens spannen kannst. Darauf beruht natürlich die optimale Größe deines Bogens. Bevor du dir also einen Bogen kaufst, solltest du deine Auszugslänge ermitteln.

Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Webseiten, die einen Auszugsrechner anbieten. Auf diese Art kannst du auch die passende Pfeillänge ermitteln, denn auch diese hängt von deiner Auszugslänge ab.

Ermittle zunächst deine Spannweite, indem du die Arme seitlich ausstreckst. Überdehne die Arme nicht, sondern lasse sie relativ locker. Eine zweite Person kann nun den Abstand zwischen deinen beiden Mittelfingern messen, von Fingerkuppe zu Fingerkuppe. Gib den auf diese Art ermittelten Wert in den Auszugsrechner ein.

Als Alternative dazu gibt es folgende Formel:

(Spannweite in cm)/2,5 = (Auszugslänge in cm)/2,5 = (Auszugslänge in inches)

Der so erhaltene Wert wird auf- oder abgerundet.

bogenschießen

 

Standhöhe

Die Standhöhe beim Bogenschießen gibt den Abstand der gespannten Sehne und des Bogenstücks an, welches am weitesten davon entfernt ist; meist ist dies der tiefste Punkt des Griffs. Es handelt sich dabei also um die Entfernung zwischen Sehne und Bogenstück, die den besten Pfeilflug garantiert.

Halte dich immer an die Angaben des Herstellers, wenn du den Bogen spannst, denn solltest du diesen überspannen, drohen im schlimmsten Fall Schäden im Material. Erkundige dich vor dem Bogen Kauf unbedingt beim Hersteller nach der richtigen Standhöhe, damit du wirklich Freude am Bogenschießen hast und nicht nach der Ursache von schlecht fliegenden Pfeilen suchen musst, auch wenn du beim Schießen gar nichts falsch machst.

Bei der Frage nach der Standhöhe musst du vor allem traditionelle Bögen im Auge behalten. Compoundbögen sind von dieser Frage nicht betroffen.

Übrigens kann die Standhöhe durch unterschiedliches Einstellen der Sehne verändert werden. Dies solltest du aber nur dann selbst vornehmen, wenn du dich wirklich auskennst.

 

Spinewert

Im Grunde gibt der Spinewert an, wie elastisch ein Pfeil ist. Im Moment des Abschusses vibriert der Pfeil und nimmt der Sehne dadurch einen gewissen Teil ihrer Energie. Dadurch wird sein Flug stabiler.

Hat ein Pfeil einen hohen Spinewert, so gilt er als weich; ist der Spine Wert niedrig, so ist der Pfeil hart. Je stärker der Bogen, desto niedriger sollte der Spine Wert sein. Allerdings ist dieser Wert auch abhängig vom Material des Pfeils, da natürlich Holz ganz andere Eigenschaften aufweist als Carbon.

Berechnen deinen optimalen Spinewert mit unserem Spinewert Rechner.

 

 

Bogenschießen FAQ – Häufige Fragen und Ratgeber

Welche unterschiedlichen Bogenarten gibt es?

 

Wie viel Geld kostet mich ein guter Bogen?

  • Wie viel du für einen guten Bogen ausgeben musst, ist unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab, beispielswiese vom Verwendungszweck, den sportlichen Ambitionen, dem verarbeiteten Material und natürlich der Bogenklasse
  • Es sind Bogenschießen Sets erhältlich, die alles beinhalten, was ein Bogenschießen Anfänger besitzen muss; diese können bereits zu einem Preis von etwa 100 Euro erworben werden. Qualitativ ist hier natürlich noch kein Wunder zu erwarten, aber für die ersten Schüsse sind diese Sets durchaus schon geeignet.

 

Welche Pfeile benötige ich für meinen Bogen?

  • Die verwendeten Pfeile sind abhängig vom Bogen und vom Verwendungszweck
  • Mit dem Langbogen werden traditionell Holzpfeile geschossen
  • Mit den anderen Bogenarten werden meist Aluminium-, Carbon oder Aluminium-Carbon-Pfeile geschossen
  • In einem Bogenschießen Set für Anfänger sind in der Regel gleich die richtigen Pfeile enthalten

 

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Welche Gefahren birgt das Bogenschießen?

  • Ein Bogen gilt per Gesetz zwar nicht als Waffe, kann aber definitiv als solche eingesetzt werden
  • Daher sollten stets Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, denn natürlich kann man sich durch das Bogenschießen verletzen
  • Neben der Gefahr, von einem Pfeil getroffen zu werden, wenn man im Weg herumsteht, gibt es andere, häufigere Verletzungsmöglichkeiten wie das Zurückschnellen der Sehne gegen den ungeschützten Arm des Schützen oder Verletzungen durch einen splitternden Pfeil
  • In aller Regel kann man sich jedoch gut vor Verletzungen schützen und den Schießsport genießen – außerdem birgt doch jede Sportart ein gewisses Risiko

 

Wir wünschen dir viel Freude beim Bogenschießen!