Recurvebogen kaufen – Ratgeber und Vergleichstest
Bogenschießen ist mehr als nur das simple Abschießen von Zielen. Es geht dabei um Kraft, Ausdauer und Präzision. Möchtest du das Bogenschießen effektiv betreiben, wird dir irgendwann ein einfacher Bogen nicht mehr ausreichen. Du wirst dich nach hochwertigen Sportgeräten umschauen und dabei zweifellos über die Frage stolpern: Soll es einen Recurvebogen sein? Was genau einen solchen Bogen ausmacht, warum man den Bogen recurve nennt, wie du ihn am besten verwendest und welches andere Bogenschießen Equipment notwendig ist, verraten wir dir in unserem Recurvebogen Test.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Recurvebogen?
Ein Recurvebogen ist eine Bogenart, deren Wurfarme nach vorne zeigen, also weg vom Schützen. Durch diese Krümmung nennt man den Bogen recurve, also gekrümmt oder umgebogen. Ein oft synonym verwendeter Begriff ist Reflexbogen.
Obwohl viele mit diesem Bogentyp den heutigen Bogen schlechthin verbinden, ist er bereits uralt. Felsmalereien aus dem 6. Jahrhundert vor Christus weisen bereits auf ihn hin. Gegenüber dem Langbogen weist er viele Vorteile auf.
Was sind die Vor- und Nachteile von einem Recurvebogen?
In den beiden gebogenen Wurfarmen wird sehr viel Energie gespeichert , wodurch er dem Schützen einen explosiveren Abschuss ermöglicht als andere Bogenarten.
Weiterhin wird der Handschock deutlich gemildert, da die Bogensehne beim Recurvebogen anliegt. Diese schwingt beim Langbogen frei; beim Recurvebogen wird die Schwingung teilweise resorbiert. Sie besteht beim Recurvebogen in aller Regel aus Dacron, einem Material, das hohen Belastungen standhält.
Der Nachteil ist, dass das Material beim Recurvebogen sehr viel belastbarer sein muss als das des Lang- oder Flachbogens. Dieses wird bei der Resorption der Schwingungen jedes Mal hart auf die Probe gestellt. Recurvebögen bestehen daher meistens aus einer Kombination verschiedener Holz- oder Materialarten.
Ein Recurvebogen ist im Prinzip für Jedermann geeignet, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Allerdings solltest du einige Dinge beachten, wenn du dir einen Recurvebogen kaufen möchtest. Welche Dinge das sind und welche Bögen für dich geeignet sind, zeigen wir dir ebenfalls in unserem Recurvebogen Test.
Recurvebogen Test – unsere Empfehlungen
Ratgeber für deinen optimalen Recurve Bogen
Welcher Recurve Bogen für dich geeignet ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. In unserem Recurve Bogen Ratgeber helfen wir dir, den für dich optimalen Bogen zu finden.
Zunächst solltest du dich fragen, wie viel Geld du bereit bist auszugeben, wenn du dir einen Recurvebogen kaufen willst. Denn finanziell gesehen bestehen zwischen verschiedenen Anbietern und auch Varianten große Unterschiede. Wie viel Geld du investieren möchtest, ist wiederum abhängig von der Verwendung des Bogens sowie des Zubehörs. Möchtest du ab und zu ein paar Pfeile abschießen, so reicht natürlich eine günstige Variante oder du kannst dich mit einem Recurvebogen Set für Einsteiger begnügen. Wenn du allerdings vorhast, in den Profisport hineinzuwachsen, solltest du gleich etwas mehr investieren, sonst drohen Enttäuschungen. Ein Anfängerbogen ist für einen Profi natürlich nur noch bedingt geeignet; irgendwann steigen nun einmal die Erwartungen.
Ein nicht zu unterschätzendes Merkmal beim Kauf eines Recurve Bogens ist das Zuggewicht, auf das wir später eingehen werden. Auch die Bogenlänge spielt eine große Rolle.
Ob es die moderne Variante des Recurvebogens mit Metallgehäuse sein soll oder lieber das klassische Modell, ist eher Geschmackssache. Dabei geht es mehr um die Griffigkeit und das Gefühl beim Schießen als um Bogeneigenschaften.
Take-Downs und One-Pieces
Was den Recurvebogen angeht, so gibt es einteilige sowie dreiteilige Modelle. Einteilige Recurvebögen nennt man auch One-Pieces, während dreiteilige Bögen auch unter dem Namen Take-Downs bekannt sind. Letztere können vom Schützen mithilfe eines Steck- oder Schraubsystems zerlegt werden. Dies erleichtert nicht nur den Transport, sondern bietet dem Schützen auch viele weitere Möglichkeiten zum Anbau. Bist du mit deinem Bogen viel unterwegs, beispielsweise bei Turnieren in unterschiedlichen Städten, bietet sich natürlich die Take-Down-Variante eher an.
Diese wächst übrigens quasi mit dem Schützen mit. Sie ist variabel in ihrer Größe und Zugkraft und hat damit den Vorteil, dass der Besitzer sich keinen neuen Bogen kaufen muss, wenn er vom Amateurschützen zum Profi avanciert. Generell hast du also mit einem Take-Down Recurvebogen sehr viel mehr Möglichkeiten als mit einem One-Piece.
Optimale Größe für deinen Recurvebogen wählen
Willst du dir einen Bogen kaufen, solltest du genau auf die Bogenlänge achten, sonst wirst du mit deinem neu erstandenen Sportgerät wenig Freude haben. Um die passenden Bogengröße zu berechnen, kannst du weiter unten in unsere Tabelle schauen.
Es sind auch Standardgrößen und Recurvebogen Sets erhältlich, die sich nach der Körperlänge des Schützen richten.
Hier kommt ein Vorteil des Recurvebogens zum Tragen: Die Recurve-Arme können in einer nächsthöheren Größe dazugekauft werden – so kann der Bogen weiterhin verwendet werden.
Folgende Richtwerte können dir zur Orientierung dienen:
Körpergröße | Bogengröße in cm | Bogengröße in Zoll |
---|---|---|
120cm bis 150cm | bis 137cm | 54 Zoll |
151cm bis 165cm | 157cm bis 162cm | 62 Zoll bis 64 Zoll |
160cm bis 185cm | 168cm bis 173cm | 66 Zoll bis 68 Zoll |
185cm und größer | ab 177cm | ab 70 Zoll |
Welche Zugkraft sollte mein Recurve Bogen haben?
Das Zuggewicht eines Bogens ist abhängig von der Kraft, mit der der Schütze die Sehne spannt, und seiner Technik. Erstere wiederum hängt von Geschlecht, Alter und Trainingsstatus ab.
Bist du Anfänger, so wähle lieber einen Recurve Bogen mit weniger Zuggewicht, um dich nach einer Weile zu steigern. Wenn du im Training bereits fortgeschritten bist, kannst du ruhig einen Bogen mit höherer Zugkraft nehmen. Dabei ist allerdings eine gute Technik vonnöten, sonst drohen nach einiger Zeit üble Verspannungen der Muskulatur. Greife also erst dann auf eine höhere Zugkraft zurück, wenn du diese wirklich meistern kannst.
Auch hier kannst du dich an den folgenden Richtwerten orientieren:
Können / Fähigkeiten | Weibliche Bogenschützin | Männlicher Bogenschütze |
---|---|---|
Untrainiert | 15 Pfund | 20 Pfund |
Trainiert | 20 Pfund | 30 Pfund |
Profi | 30 Pfund | 35 Pfund |
Spezielle Bögen für Kinder und Jugendliche
Beim Recurvebogen für Kinder und Jugendliche ist besonders auf Größe und Zugkraft zu achten, die je nach Alter unterschiedlich ausfallen. Es gibt Bögen für Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren, Bögen für Kinder bis zehn Jahre und darüberhinaus. Auch ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, spielt meist eine Rolle.
Da Kinder oft ziemlich rau mit ihrem Sportgerät umgehen, ist ein besonders robuster Bogen zu empfehlen. Auch sollten Eltern beim ersten Recurvebogen für Kinder keine allzu hohe Investition tätigen, da du niemals weißt, ob die erste Begeisterung für die neue Sportart auch nach wenigen Wochen anhält. Ein geeignetes Recurvebogenset für Kinder oder Jugendliche, das übers Internet erhältlich ist, kann hier die beste Wahl sein.
Achte beim Kauf der Pfeile darauf, dass auch diese für Kinder geeignet sind. Sie sollten nicht zu lang und unhandlich sein. Eine Gummibluntspitze, die auf jeden Pfeil aufgesteckt oder aufgeklebt werden kann, schützt vor Verletzungen beim Hantieren mit Pfeilen – jedoch nicht nach dem Abschuss! Wenn du ein Recurvebogen Set erstehst, sind die am besten geeigneten Pfeile in der Regel im Lieferumfang enthalten.
Und natürlich sollten auch Finger und Unterarme, gerade der Kleinsten, geschützt werden. Dazu bedarf es weiteren Equipments wie dem Unterarmschutz für Kinder und einem Fingertab oder Schießhandschuh für Kinder.
Zu beachten ist natürlich, dass Kinder und Jugendliche niemals unbeaufsichtigt einen Bogen führen sollten, egal um welchen es sich handelt! Ein Bogen ist nicht nur ein Sportgerät, sondern auch eine Waffe und die Verletzungsgefahr ist immens. Du kannst dein Kind am besten einschätzen. Ein trotziger Vierjähriger, der noch sehr impulsiv ist und während eines Wutanfalls gerne mal sein Spielzeug durch die Gegend wirft, sollte auf gar keinen Fall Pfeil und Bogen führen!
Links- oder Rechtshänder?
Linkshänder führen den Bogen anders als Rechtshänder. Sie greifen ihn mit ihrer rechten Hand. Der Pfeil wird mit links gehalten. Statt sich umständlich umzugewöhnen, sollten Linkshänder daher auch einen Linkshänderbogen kaufen. Nur so ist höchste Präzision beim Bogenschießen gewährleistet. Schau dich im Internet um, denn auch die Auswahl an Linkshänderbögen ist beachtlich.
Das Material beim Recurvebogen
Ein Bogen besteht immer aus unterschiedlichen Materialien. Eines davon ist Holz. Zum Bogenbau eignen sich viele verschiedene Holzarten, beispielsweise Ulme, Eibe und Rattan. Wichtig ist, dass das Recurvebogen Holz eine hohe Biegsamkeit bei gleichzeitig hoher Stabilität aufweist. Gerade traditionelle Recurvebögen, die nur aus einem Stück bestehen – also One-Pieces – sind in der Regel komplett aus Holz gefertigt.
Take-Downs hingegen weisen neben hochwertigem Recurvebogenholz meist noch andere Materialzusammensetzungen auf, beispielsweise Carbon, Aluminium oder Faserverbundwerkstoffe wie Laminat. Diese Bögen werden auch Kompositbögen genannt. In früheren Zeiten, bei den Hunnen und Mongolen, bestand er aus Holz sowie Tierhorn.
Alles, was du zum Thema Bogen Zubehör wissen musst
Das Bogenschießen funktioniert natürlich nur, wenn du neben dem Bogen auch die passenden Pfeile hast. Der Rest der hier aufgelisteten Bogenschießen Ausrüstung ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Natürlich geben wir dir in unserem Recurvebogen Ratgeber einen Überblick über das benötigte Material.
Alles rund um die passenden Pfeile
Für das Bogenschießen sind verschiedene Arten von Pfeilen erhältlich, aus denen du die für dich passenden auswählen kannst. Beachte, dass nicht alle davon für das Schießen mit einem Recurvebogen geeignet sind.
Es gibt ein Hauptmerkmal, das allen gemein sein sollte: Sie sollten auch in hohen Gewächsen wie Gras oder Büschen gut zu finden sein. Daher suche dir am besten großfedrige Pfeile aus, die sehr auffällig sind.
Folgende Pfeilarten sind erhältlich:
- Holzpfeile
- Carbonpfeile
- Aluminiumpfeile
- Fiberglaspfeile
- Aluminium-Carbon-Pfeile
Holzpfeile sind generell für Anfänger in Ordnung. Allerdings wirst du mit ihnen nicht lange Spaß haben, da Holz eben ein Material ist, welches sich bei verschiedenen Witterungsbedingungen verzieht. Der Pfeil wird schnell seine Flugeigenschaften ändern und zerbricht natürlich auch schneller als andere Pfeilarten. Daher raten wir von Holzpfeilen, gerade in Kombination mit einem Recurvebogen, ab. Bei dieser Pfeilart besteht in Kombination mit dem Recurvebogen eine erhebliche Verletzungsgefahr!
Carbon ist eine sehr widerstandsfähige Variante. Natürlich sind Pfeile aus Carbon höherpreisig, allerdings auch deutlich langlebiger. Sie verziehen sich nicht und brechen nicht so schnell. Vor jedem Gebrauch solltest du die Pfeile jedoch vorsichtig biegen und lauschen, ob sie knirschende Geräusche von sich geben. Ist dies der Fall, verwende den Pfeil nicht mehr, da er sonst beim Abschuss splittern und dich verletzen könnte.
Aluminiumpfeile müssen sehr sorgsam behandelt werden, da sie sich bei unsachgemäßer Handhabung und Lagerung schnell verziehen und dann nicht mehr ordentlich fliegen. Sie sind eher für Fortgeschrittene geeignet.
Fiberglaspfeile bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie sind für Anfänger gut geeignet, zerbrechen jedoch relativ leicht und sollten vor jedem Schuss unbedingt geprüft werden.
Aluminium-Carbon-Pfeile sind die qualitativ hochwertigsten, allerdings auch teuersten Pfeile, die erhältlich sind. In der Regel sind sie eher für erfahrene Schützen geeignet. Wenn du dir solche Pfeile leisten möchtest, kannst du dich online nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis umschauen.
Bist du unsicher, welche Pfeile zu deinem Bogen passen, solltest du dich an den sogenannten Spine-Wert halten. Dieser gibt an, wie biegsam und somit stabil ein Pfeil ist.
Bei jedem Schuss stabilisiert sich der Pfeil während des Fluges, was eine Erschütterung des Materials und somit einen gewissen Verschleiß zur Folge hat. Je höher der Spine-Wert, desto steifer ist der Pfeil. Dieser sollte auf die Zugkraft des Bogens abgestimmt sein, um eine hohe Präzision und Haltbarkeit des Materials zu gewährleisten. Die Berechnung kannst du ganz bequem mit unserem Spinewert Rechner durchführen.
Unterarmschutz
Wie bereits erwähnt, sollte auf diesen unter keinen Umständen verzichtet werden. Eine am Unterarm anschlagende Sehne kann zu Verletzungen führen und den Schützen durch den Schmerz zu unsauberen Schüssen verleiten. Auch Pfeile, die einen unentdeckten Materialfehler bergen, können große Schäden anrichten. Die Folgen sind zum Teil heftige Verletzungen, im minderschweren Fall große Blutergüsse. Die Konzentration leidet sehr, wenn sich der Sportler mental vorrangig auf Schmerz und Angst vor dem nächsten Schuss fokussiert.
Daher ist für Anfänger ein Rundumschutz des Unterarmes Pflicht. Fortgeschrittene können auf Teile davon verzichten. Der Rundumschutz schränkt die Bewegungsfreiheit zwar ein, jedoch nicht so sehr, dass deswegen davon abzuraten wäre. Er schützt nicht nur den Unter-, sondern auch den Oberarm. Ein kurzer Armschutz beschränkt sich auf den Unterarm und lässt dem Schützen alle Freiheit, sollte jedoch nur von Fortgeschrittenen und Profis verwendet werden.
Auch der Armschutz ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Das traditionelle Bogenschießen schwört noch immer auf Leder. Die günstigeren Vertreter sind solche aus Kunststoff, die vor allem beim olympischen Bogenschießen eingesetzt werden. Als Anfänger solltest du beide Varianten testen und dir die aussuchen, die dir am ehesten zusagt. Gerade Online Händler bieten hierbei eine nahezu unbegrenzte Auswahl.
Fingertabs
Fingertabs oder auch Schutzhandschuhe bewahren beim Bogenschießen die Finger vor Verletzungen. Je öfter man einen Pfeil von der Sehne lässt, desto höher ist die Beanspruchung der Finger. Diese werden mit der Zeit rau und wund. Diese Tatsache ist nicht zu unterschätzen, denn niemand möchte gern durch das Bogenschießen blutige Fingerkuppen – so macht Sport keinen Spaß.
Ob für dich Schutzhandschuhe oder Fingertabs fürs Bogenschießen in Frage kommen, ist genau so Geschmackssache wie die Frage, ob es der Unterarmschutz aus Leder oder der aus Kunststoff sein soll.
Ein Schießhandschuh schützt Ringfinger, Mittel- sowie Zeigefinger und weist dazu im Fingerkuppenbereich eine Verstärkung auf. Dort ist die Belastung durch die Bogensehne am höchsten. Allerdings leidet unter einem Schießhandschuh, gerade wenn dieser aus eher dickem Material besteht, oft die Präzision.
Fingertabs werden auch Fingertrenner genannt. Sie sind in aller Regel aus hochwertigem Leder gefertigt und werden über den Mittelfinger gezogen. Auch ein Fingertab schützt Ring-, Mittel- und Zeigefinger. Als Anfänger sollte man sich die Verwendung von einem Fortgeschrittenen zeigen lassen, da diese nicht so intuitiv ist wie beim Handschuh. Der große Vorteil eines Fingertabs ist die hohe Präzision, die dieser trotz des Schutzes beim Bogenschießen gewährleistet.
Köcher
Den passenden Köcher fürs Bogenschießen zu kaufen, ist gar nicht so einfach. Fakt ist jedoch, dass gerade Anfänger diese Investition tätigen sollten. Erstens stellt ein Köcher die perfekte Transportmöglichkeit für Pfeile dar. Zweitens ist ein Köcher eine nicht zu unterschätzende Hilfe beim Bogenschießen selbst. Stell dir vor, du musst dich bei jedem Pfeil umdrehen und diesen vom Tisch oder gar vom Boden aufheben. Ganz schön nervig, nicht wahr? Viel besser ist es, ohne großes Aufhebens in deinen am Gürtel oder auf dem Rücken angebrachten Köcher zu greifen und sofort den Pfeil in der Hand zu halten.
Die Wahl des richtigen Köchers ist insofern schwieriger als die des richtigen Unterarmschutzes oder Fingertabs, als dass es hierbei auf den dazu passenden Bogen ankommt. Denn natürlich muss ein Köcher eine passende Größe aufweisen, um die Pfeile unterbringen zu können. Dabei darf er allerdings nicht so sperrig sein, dass du vor jedem Schuss mit Köcher und Bogen herumfummeln musst. Du kannst also nicht irgendeinen Köcher kaufen, sonst kommen sich dein Köcher und dein Bogen vielleicht beim Sport in die Quere.
Der richtige Köcher weist mehrere entscheidende Merkmale auf:
- Der Transport der Pfeile ist einfach und sicher
- Die Pfeile sind schnell und leicht zu entnehmen
- Der Köcher ist für den Schützen bequem und schränkt seine Bewegungen nicht ein
- Er kann die für den Schützen passende Anzahl an Pfeilen aufnehmen
Ob du einen Rückenköcher oder einen Gürtelköcher bevorzugst, ist vor allem eine Geschmackssache. Letzterer wird auf der Zughandseite an der Hüfte getragen und weist oft noch mehrere kleine Taschen für Zubehör auf. Er ist oft einfacher zu handhaben als ein Rückenköcher. Allerdings können beim Laufen klappernde Geräusche auftreten, was die Nerven mit der Zeit etwas strapazieren kann. Hier ist der Rückenköcher definitiv im Vorteil. Dieser schützt die Pfeile besser vor Wind und Wetter als der Seitenköcher, hat jedoch den Nachteil, dass die Pfeile beim Greifen erfühlt werden müssen.
Eine spezielle Form des Köchers ist der Glenn St. Charles Köcher. Bei diesem handelt es sich um einen Rückenköcher, der jedoch sehr viel einfacher zu verwenden ist als das konventionelle Modell. Er schützt die Pfeile perfekt vor der Witterung und diese sind leicht zu entnehmen und wieder zu verstauen.
Die überwiegende Zahl an Köchern transportiert übrigens mindestens sechs Pfeile.
Brustschutz für Frauen
Ob ein Brustschutz nur für Frauen empfohlen wird, ist oft Gegenstand erregter Diskussionen. Fakt ist, dass alle Schützen, die mit einem Recurve-, einem Lang- oder einem Blankbogen arbeiten, davon profitieren. Denn im Moment, in dem sich die Sehne des Bogens löst, entsteht die sogenannte Sehnenparalaxe. Dies bedeutet, dass die Sehne nach beiden Seiten schwingt, auch wenn das für das bloße Auge kaum wahrnehmbar ist. Durch die Verwendung von einem Brustschutz beim Bogenschießen vermindert sich die Ablenkung der Sehne, da das Material glatter ist als die normale Bekleidung.
Nichtsdestotrotz ist ein Brustschutz für Männer keine Pflicht, bei Frauen sieht die Sache jedoch anders aus.
Da Frauen in der Regel ganz andere körperliche Merkmale aufweisen als Männer, wird die Sehne bei ihnen oft stark abgelenkt. Dies geschieht häufig, obwohl die Schützin davon nichts merkt. Es entstehen Schüsse, die das Ziel weit verfehlen. Bei der Schützin herrscht Ratlosigkeit – was habe ich falsch gemacht? Die Antwort auf diese Frage lautet: Nichts, außer auf den Brustschutz zu verzichten.
Der finanzielle Aspekt schlägt beim Verzicht auf den Brustschutz beim Bogenschießen kaum ins Gewicht, denn dieses Accessoire ist sehr günstig zu erwerben.
Häufige Fragen beim Bogenkauf und Ratgeber
Was ist der Unterschied zwischen Compound- und Recurvebögen?
- Recurvebögen bestehen, im Unterschied zum Compound Bogen, zumindest zum Teil aus organischen Materialien
- Compoundbögen gelten als die moderne Variante des Bogens
- Compoundbögen nehmen ihrem Schützen durch Cams einen Teil der Zugkraft ab, so dass diese Bögen einfacher zu spannen sind
- Unter anderem aus diesem Grund gelten Compoundbögen als die präzisere Variante
- In der Pflege beziehungsweise im Feintuning sind Recurvebögen jedoch sehr viel einfacher zu handhaben als Compoundbögen
Wie muss ich meinen Recurvebogen pflegen?
- Der Recurvebogen sollte niemals großen Temperaturschwankungen unterliegen, da sich das Material sonst verziehen könnte
- Dies ist gerade dann wichtig, wenn der Bogen aus unterschiedlichen Materialien besteht, denn dieses reagiert auch unterschiedlich auf Hitze und Kälte
- Vor der Lagerung solltest du deinen Bogen stets abspannen, um die Einwirkung auf das Material zu verringern
- Schütze deinen Bogen vor Staub und Verschmutzungen, indem du ihn in einem Bogenkoffer lagerst
- Prüfe den Recurve Bogen vor jedem Gebrauch; achte darauf, dass jede Schraube richtig sitzt, sonst drohen Verletzungen
- Ab und zu solltest du die Sehne wachsen, um sie geschmeidig zu halten
- Möchtest du Wurfarme sowie Mittelteil behandeln, so tue dies mit Autopolitur – beschränke dich dabei jedoch auf nicht-organisches Material. Holz sollte nicht mit Autopolitur behandelt werden!
Welche unterschiedlichen Bogenarten gibt es?
- Recurvebogen, entweder Olympischer Recurve oder traditionell
- Blankbogen
- Compoundbogen
- Langbogen
- Reiterbogen
Was ist 3D Bogenschießen?
- Bei dieser Sportart kommt echtes Jagdfieber auf, denn dabei schießt du nicht auf eine Scheibe, sondern auf dreidimensionale Ziele – meist auf Tierfiguren
- Der Vorteil ist, dass du deine, vielleicht etwas langweilig gewordene, Comfortzone verlässt und dich einmal wie ein richtiger Jäger fühlen kannst, ohne dass Blut fließt
- Dies ist natürlich sehr viel schwieriger als das Zielen auf eine Scheibe, denn du bewegst dich in der freien Natur und zielst auch von Bäumen oder Hochsitzen aus
- Das 3D Bogenschießen ist auch gut mit der Arbeit in einem Team kombinierbar
- Der Nachteil hierbei ist allerdings das oft aufwändige Einsammeln der Pfeile; außerdem muss natürlich ein weitläufiger Parcours zur Verfügung stehen