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Zuggewicht Bogen – Alles rund ums Thema Zugkraft

Eine sehr wichtige Größe, wenn du dir einen Bogen kaufen willst, ist das Bogen Zuggewicht. Gerade als Anfänger kannst du mit diesem Begriff wahrscheinlich nicht viel anfangen. Deshalb erfährst du alles darüber in unserem Zuggewicht Ratgeber. Wir beschreiben dir nicht nur, welche Zugkraft dein Bogen optimalerweise haben sollte, sondern liefern dir gleich auch einen Überblick über die verschiedenen Bogenarten. Viel Spaß beim Einlesen!

Inhaltsverzeichnis

 

 

Was bedeutet das Bogen Zuggewicht?

Das Zuggewicht gibt an, welche Kraft du aufbringen musst, um die Sehne eines Bogens vollständig zu spannen. Dabei ist wichtig, dass die Sehne nur bis zur Auszugslänge gespannt wird, das heißt, der Bogenschütze überdehnt sich nicht. Das Zuggewicht wird in Pfund angegeben, wobei die Abkürzung dafür lbs – vom lateinischen Wort libra – ist.

Die Zugkraft variiert von Bogenart zu Bogenart, was bedeutet, dass sich das gleiche Zuggewicht auf einem anderen Bogen anders anfühlen kann.

Bei vielen Bögen ist das Zuggewicht eine feste Größe. Es gibt allerdings auch Bogenarten, deren Zuggewicht verändert werden kann. Solche Take Down Bogen besitzen Wurfarme, die ausgetauscht werden können. Auch Compoundbögen können ein variables Zuggewicht aufweisen, indem man an ihren Cams verschiedene Einstellungen vornimmt. Dies ist für den Laien allerdings oft nicht so einfach durchzuführen.

Generell wird das Zuggewicht für deinen optimalen Bogen geschätzt. In diese Schätzung fließen Werte ein wie Geschlecht, Alter, Erfahrung und sonstige sportliche Betätigungen. Ein sportlicher Mittzwanziger wird definitiv ein anderes Zuggewicht schaffen als ein beleibter Mittfünfziger, der noch nie Sport getrieben hat. Eine Vierzehnjährige schafft kein so hohes Zuggewicht wie eine dreißigjährige Leistungssportlerin.

Welches Zuggewicht für dich geeignet ist, kannst du einer Bogen Zuggewichttabelle entnehmen. Diese findest du überall im Internet. In ihnen sind die oben genannten Parameter vermerkt, so dass du mit ihrer Hilfe sicherlich fündig wirst.

Wenn du es gern genau nimmst, kannst du auch deine Zugkraft sehr präzise berechnen: Hake eine Federwaage unterhalb des Pfeils in die Bogensehne ein und ziehe die Sehne bis zu deinem Ankerpunkt. Diese Messung nimmst du drei Mal vor und mittelst das Ergebnis.

bogenschuetze

 

 

Zugstärke: Auswirkungen beim Bogenschießen

Natürlich haben unterschiedliche Zuggewichte beim Bogen gravierende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche. Je höher die Zugkraft des Bogens, desto höher muss auch die Krafteinwirkung des Schützen auf die Bogensehne sein, um diese ausziehen zu können. Ein geübter Bogenschütze mit ausgebildeten Muskeln an der richtigen Stelle wird natürlich eine höhere Zugkraft bewältigen können als ein Bogenschießen Anfänger.

Oft überschätzt man sich als Anfänger und wählt das Zuggewicht, das man gerade so bewältigen kann. Dies solltest du unbedingt vermeiden! Wähle lieber ein niedrigeres Zuggewicht, denn kannst du eine Bogensehne gerade eben komplett spannen, leidet darunter unweigerlich deine Technik. Und diese ist das A und O beim Bogenschießen Lernen!

Allerdings solltest du die Zugkraft auch nicht zu niedrig wählen, sonst brauchst du nach wenigen Wochen bereits einen neuen Bogen. Auch dies kann die Freude am Bogenschießen schmälern. Es gilt also: Wähle das Zuggewicht zwar so niedrig, dass du als Anfänger die Technik sauber lernst, allerdings so hoch, dass es eine Herausforderung darstellt. Der Mittelweg ist, wie so oft, optimal.

Vorsicht ist bei der Wahl der passenden Pfeile geboten, denn je nach Zuggewicht ändert sich der benötigte Spinewert. Änderst du bei einem Take Down Bogen oder einem Compoundbogen das Zuggewicht, musst du Pfeile mit einem anderen Spine wählen! Das Gleiche gilt, wenn du unterschiedliche Recurvebogen oder Langbogen verwendest. Achtest du darauf nicht, drohen ein Verlust der Flugeigenschaften und – auf lange Sicht – beschädigte Wurfarme. Im schlimmsten Fall kannst du dich sogar verletzen.

Gerade bei Kindern ist übrigens darauf zu achten, die Bogen Zugkraft nicht zu hoch zu wählen. Eltern möchten oft nicht zu viel Geld investieren und kaufen daher einen Bogen, der auch noch zwei, drei Jahre später zum Kind passen soll – oft ein Fehler, denn für das Kind ist das Zuggewicht am Anfang zu hoch, wodurch es schnell keine Lust mehr auf das Bogenschießen hat.

bogen zuggewicht

 

 

Zuggewicht für Compoundbogen

Was das Zuggewicht angeht, so ist der Compoundbogen ein Spezialfall. Er verfügt über Cams, also Umlenkrollen, durch die der sogenannte Let Off zustande kommt: Ist die Sehne fast komplett gespannt, lässt das Zuggewicht schlagartig nach. Dies verschafft dem Schützen mehr Zeit zum Zielen, ohne dass seine Muskeln zu schnell erlahmen.

Was wie der perfekte Bogen für Anfänger klingt, ist in der Praxis jedoch ein filigranes High Tech-Sportgerät. Nur wenn der Bogen richtig eingestellt ist, wird es dir gelingen, ihn auch perfekt zu schießen. Und das ist für den Laien ohne komplizierte Maschinerie im Prinzip kaum durchführbar.

Natürlich sind Compoundbögen mit unterschiedlichen Zuggewichten erhältlich. Dies ist wichtig, da das Zuggewicht bis zum Erreichen des Let Off natürlich eine große Rolle spielt. Generell ist ein Compoundbogen mit höherem Zuggewicht leichter auszuziehen als ein Recurvebogen mit der gleichen Zugkraft, aber bedenke: Kein Let Off der Welt wird dir einen Vorteil bringen, wenn du es erst gar nicht schaffst, den Bogen bis dahin auszuziehen. Auch beim Compoundbogen sei daher zur Vorsicht geraten.

 

 

Zuggewicht für Recurvebogen

Der Recurvebogen zeichnet sich durch seine vom Schützen weg gekrümmten Wurfarme aus, die eine optimale Energieübertragung auf den Pfeil garantieren. Daher verfügt der Recurvebogen auch bei einem eher niedrigen Zuggewicht über eine sehr gute Schussleistung. Diese ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Compoundbogen. Für Einsteiger ist der Recurvebogen allerdings eine gute Wahl.

Bogenschützen, die einen Compoundbogen gewohnt sind, sollten sich, was das Zuggewicht angeht, eher wieder nach unten orientieren, da es einfacher ist, einen Compoundbogen mit hoher Zugkraft zu spannen und vor allem zu halten. Ein Recurvebogen ist da wesentlich undankbarer.

bogen zugkraft

 

 

Zuggewicht für Langbogen

Die Angaben für das Langbogen Zuggewicht sind mehr oder weniger die gleichen wie für den Recurvebogen. Hier sei aber anzumerken, dass ein Langbogen nicht dieselbe Schussleistung erbringen kann wie ein Recurvebogen, auch wenn beide das gleiche Zuggewicht aufweisen. Dies liegt, wie bereits erwähnt, an den beim Recurvebogen gekrümmten Wurfarmen.

Beim Englischen Langbogen solltest du dich zuvor informieren, denn diese Bogenart verfügt traditionell über eine viel höhere Zugkraft. Diese konnte in früheren Zeiten unglaubliche 120 lbs betragen! Vermutlich würde heutzutage kein Bogenschütze mehr ein solches Zuggewicht bewältigen können.

 

 

Fazit

Die Bogen Zugkraft hat große Auswirkungen auf deine Technik und kann auch deine Lust am Bogenschießen beeinflussen – zum Positiven, aber auch zum Negativen. Daher solltest du genau darauf achten, welches Zuggewicht für dich geeignet ist. Bist du dir unsicher, ermittle dein persönliches Zuggewicht oder entnimm den Wert einer Bogen Zuggewichttabelle. Übernimm dich nicht, wenn du erst einmal in den Bogensport hineinschnuppern willst. Steigern kannst du dich immer noch.

Gerade das Bogenschießen ist eine mentale sowie körperliche Herausforderung. Der Schütze muss, ganz klassisch ausgedrückt, eins mit seinem Bogen werden. Ein guter Tipp ist daher: Du musst dich mit dem Zuggewicht wohlfühlen. Horche in dich hinein und überprüfe genau, ob das Spannen der Sehne sich für dich stimmig anfühlt oder ob du extrem dagegen ankämpfen musst. Hast du das Gefühl, es passt, dann hast du in der Regel das momentan für dich optimale Zuggewicht gefunden.

 

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